Arbeiten im Einklang mit dem Zyklus
Manche Tage fühlen sich wie ein Sprint voller Energie und Tatendrang an, während andere mehr wie ein Marathon erscheinen, bei dem jede Bewegung schwerfällt.
Viele Frauen kennen diese Schwankungen nur zu gut – sie sind oft direkt mit den Phasen des Menstruationszyklus verbunden. Zyklusbasiertes Arbeiten hilft, den Arbeitsalltag besser an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und die Stärken jeder Phase bewusst zu nutzen.
Wie der Menstruationszyklus die Arbeitsleistung beeinflusst
Der Menstruationszyklus besteht aus vier Phasen, die durch verschiedene hormonelle Schwankungen geprägt sind. Diese wirken sich auf Energielevel, Konzentration und Stimmung aus – und damit auch auf die Arbeitsleistung.
Studien zeigen, dass etwa 24 % der Fehltage menstruierender Frauen zyklusbedingt sind. Symptome wie Bauchschmerzen, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen beeinträchtigen zudem die Produktivität von rund 80 % der Frauen.
Um das Potenzial der Zyklusphasen optimal zu nutzen, lohnt es sich, die einzelnen Phasen bewusst wahrzunehmen und das eigene Wohlbefinden im Arbeitsalltag einzubeziehen.
Die vier Zyklusphasen und ihre Stärken
Der Menstruationszyklus lässt sich in vier Phasen einteilen, die jeweils unterschiedliche Stärken mit sich bringen:
- Menstruationsphase (Tage 1–5): Reflexion und Planung
In den ersten Tagen des Zyklus fühlen sich Frauen oft unkonzentriert und gereizt, da die Energie fehlt und die Periode mit starken Schmerzen einhergehen kann. In dieser Phase eignen sich besonders weniger anstrengende Aufgaben wie administrative Tätigkeiten oder die Planung von Projekten. - Follikelphase (Tage 6–14): Kreativität und Neuanfang
Nach der Menstruation steigt das Energielevel an. Frauen sind in dieser Phase besonders kreativ, initiativ und motiviert. Ideal für Brainstorming, Teamarbeit und die Umsetzung neuer Projekte. - Ovulationsphase (Tage 15–17): Höchstleistungen
Während des Eisprungs sind Frauen besonders leistungsfähig: Sie sind fokussiert, voller Energie und bewältigen stressige Situationen einfacher. Der Anstieg des Östrogens unterstützt bei vielen auch die Gedächtnisleistung und das schnelle Aufnehmen neuen Wissens, was diese Phase ideal für anspruchsvolle Aufgaben macht.
- Lutealphase (Tage 18–28): Organisation und Abschluss
Die Energie und Konzentration gehen zurück. In dieser Phase ist es am besten sich auf organisatorische und routinemäßige Tätigkeiten zu konzentrieren, die weniger Energie erfordern. Neue Projekte oder kreative Aufgaben sollten in dieser Phase besser verschoben werden.
Der Zyklus ist individuell – Dauer und Auswirkungen variieren von Frau zu Frau. Zyklus-Tracking kann helfen, die eigenen Muster zu erkennen und den Alltag besser darauf abzustimmen.
Praktische Tipps für zyklusbasiertes Arbeiten
- Arbeitszeit und Aufgaben anpassen
Planen Sie anspruchsvolle oder kreative Aufgaben in energiereichen Phasen (Follikel- und Ovulationsphase) und Routinearbeiten in den weniger energiegeladenen Phasen (Menstruations- und Lutealphase). - Flexibilität nutzen
Homeoffice, flexible Arbeitszeiten oder Ruheräume im Büro bieten Möglichkeiten, auf zyklusbedingte Beschwerden Rücksicht zu nehmen. - Offene Kommunikation
Teilen Sie Ihrem Team mit, wann Sie Unterstützung benötigen oder welche Aufgaben Ihnen gerade leichter fallen. Ein offener Umgang mit dem Thema kann Verständnis schaffen und die Zusammenarbeit verbessern. - Selbstfürsorge integrieren
Achten Sie darauf, ausreichend Pausen einzuplanen, vor allem in der Menstruationsphase. Yoga, Meditation oder kurze Spaziergänge können helfen, Stress abzubauen und die Konzentration zu fördern.