KI-Lösungen bringen enorme Chancen, aber auch Herausforderungen in Zeiten des Fachkräftemangels. Und das sowohl für Unternehmen als auch für Arbeitnehmer*innen. Ein Beispiel, wie dramatisch sich die Veränderung beschleunigt hat: 1999 startete Netflix und brauchte für eine Million User 3,5 Jahre, Dropbox startete 2008 und benötigte nur mehr sieben Monate, ChatGPT startete 2022 und hatte eine Million User in fünf Tagen. Fünf! Ein Phänomen, das uns drastisch vor Augen führt, wo Chancen und Möglichkeiten liegen und wie wir Erstere nutzen können. Künstliche Intelligenz verändert unsere Arbeitswelt und schafft damit neue Möglichkeiten für Unternehmen und deren Mitarbeiter*innen. Dieses Thema kann rasch komplex und für viele Menschen überwältigend werden. Zum Wohle sowohl unserer Unternehmen als auch des Personals müssen wir einen proaktiven und wertorientierten Umgang damit entwickeln.
KI-Lösungen sind in der Lage, riesige Datenmengen zu analysieren und auf der Grundlage dieser Analyse Vorhersagen und Entscheidungsgrundlagen zu liefern, was menschliche Arbeitskräfte in diesen Bereichen potenziell ersetzen wird.
Arbeitsplätze geraten unter Druck
Dies wird zu einem erheblichen Verlust von Arbeitsplätzen in Branchen wie der Fertigung, dem Einzelhandel und dem Kundendienst führen. Neben diesen einfachen Tätigkeiten werden auch höherqualifizierte Arbeitsplätze unter Druck geraten, die sich wiederholende und vorhersehbare Aufgaben beinhalten, wie z. B. Datenanalyse, Finanzprognosen und bestimmte Aspekte juristischer und medizinischer Arbeit. KI wird damit Effizienz und Produktivität steigern und so die Wettbewerbsfähigkeit und Rentabilität von Unternehmen erhöhen. Sie kann auch neue Wege für Wachstum und Innovation eröffnen. Das bietet eine Fülle von Chancen für Unternehmen und Arbeitnehmer*innen gleichermaßen. Investitionen in digitale Technologien sind damit allerdings unerlässlich.
Als Entscheider*in in der Geschäftsführung bzw. im Personalbereich ist es wichtig, diese Entwicklungen und Trends im Bereich der Digitalisierung zu berücksichtigen. Es muss ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass Investitionen in digitale Technologien unerlässlich sind, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben. Zudem müssen Lösungen gefunden werden, um die genannten Investitionshemmnisse wie den Fachkräftemangel und begrenzte finanzielle Ressourcen zu überwinden und die Mitarbeiter*innen entsprechend zu qualifizieren. Unternehmen müssen auch – mehr denn je – eine Kultur des kontinuierlichen Lernens und der kontinuierlichen (Weiter-)Entwicklung schaffen, um mit den Chancen und Veränderungen durch KI mithalten zu können.
KI als ein Werkzeug verstehen
KI ist nur eine zusätzliche Ressource, die uns hilft, Fakten zu prüfen und zu lernen. Und genau das ist die Kompetenz Nummer eins des „KI-Führerscheins“: Fehler, die wir machen, können wir in Zukunft nicht mehr der KI in die Schuhe schieben. Es liegt an uns, ob wir unsere Werkzeuge halluzinieren oder Fake News verbreiten lassen. Wir müssen KI verstehen lernen, wir sollten sie bedienen können und idealerweise auch vorausschauend handeln – aber was wir mit unseren Werkzeugen machen, liegt immer noch in unserer Hand. Wer das beherrscht, wird die Effizienzgewinne künstlich intelligenter Werkzeuge auch wirklich nutzen können.