Besucherrekord bei Microsoft Tech Conference im Zeichen von Künstlicher Intelligenz

Über 800 Besucher*innen wollten bei der Microsoft Tech Conference (TC23) wissen: Was sind die Chancen und Risiken von KI und was gibt es Neues im Microsoft-Umfeld rund um Digitalisierung, Internet of Things oder Modern Workplace? Für zwei Tage verwandelte sich die neue Location Colosseum 21 in einen Innovation- und Tech-Hub, mit spannenden Talks und Workshops von über 40 internationalen IT-Expert*innen.

Isabell Claus, Mitgründerin der Suchmaschine thinkers.ai, betonte in ihrer Keynote auf der TC23, dass Künstliche Intelligenz die Wirtschaft und die Arbeit von Grund auf verändert – ähnlich wie damals das Automobil, nur dass es bei KI deutlich schneller und weitreichender passiert. Eine Umfrage von thinkers.ai stellte fest, dass seit Ende 2022 knapp ein Drittel der befragten Unternehmen KI-Pilotprojekte starteten – ein Plus von 10 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum. Kein Wunder, denn KI ist ein wesentlicher Treiber der digitalen Transformation, wobei die KI-Transformation weit über die digitale hinausgeht. Claus forderte Unternehmen auf, ihre eigene Innovationskraft vor das „Problemdenken“ rund um KI zu stellen, und betonte, dass Menschen nicht von KI ersetzt werden, sondern von Menschen, die gut mit der KI umgehen können. „Trotzdem werden KI und Technologie unseren Wohlstand prägen, so wie es Jahrzehnte lang die industriellen Innovationen getan haben“, so Claus.

Worauf Unternehmen setzen sollten

„Der Wunsch der Unternehmen, Arbeitsprozesse zu automatisieren und zu vereinfachen, ist sehr groß“, sagte Michael Swoboda, Veranstalter der TC23 und Geschäftsführer von ETC, „Dadurch hat sich der Fokus der TC23 auf KI und Security ganz natürlich ergeben.“ In dieser Phase der digitalen Transformation gehe es darum, worauf Unternehmen setzen sollten. „Dazu bietet die Microsoft Tech Conference stets geballtes, praxisnahes Wissen hochkarätiger, internationaler Speaker*innen von Internet of Things über Modern Workplace bis hin zu Azure Infrastructure und Digital Applications sowie einen spannenden Austausch mit weiteren IT-Expert*innen“, so Swoboda. Mit über 800 Microsoft-Partnern und -Kunden aus ganz Österreich war es außerdem eine ideale Möglichkeit, sich zu vernetzen. „Wir haben ein enormes Cloud-Wachstum in Österreich und sind deshalb dabei unter die Top-Nationen innerhalb der Microsoft-Community aufzurücken. Das geht nur dank engagierter Partner und innovativer Kunden“, sagte Hermann Erlach, General Manager Microsoft Österreich, im Opening Statement auf der TC23 Bühne. „Wir erleben gerade besonders spannende Zeiten, da wir erst am Anfang der AI-Journey sind und die volle Revolution noch gar nicht absehen können“, sagte Doris Lippert, Global Partner Solutions Lead von Microsoft Österreich.

Wie sich Cybercrime aktuell verändert

Sami Laiho, der finnische Windows-Sicherheitsexperte, sprach in seiner Keynote „Cybercrime 2022/23“ über die Veränderungen der Sicherheitsbedrohungen für Unternehmen im Jahr 2022. Laut einer Studie haben 83 Prozent der europäischen Unternehmen zwei oder mehr Sicherheitsverletzungen erlitten. Laiho stellte fest, dass Ransomware häufiger durch Angriffe auf ungepatchte Schwachstellen in Unternehmen eindringt als durch Phishing. „Die Ransomware-Industrie wächst und wird immer aggressiver. Wir können also davon ausgehen, dass mehr Unternehmen als je zuvor betroffen sein werden“, sagte Laiho. In seinem Vortrag konnten Teilnehmer*innen anhand aktueller Beispiele lernen, wie Angreifer vorgehen und welche Sicherheitskontrollen am sinnvollsten sind.

Ransomware-Angriffe abwehren und verhindern

„72 Prozent der DACH-Unternehmen erlebten 2022 mindestens einen erfolgreichen Ransomware-Angriff“, sagte Stefan Bartram, Cybersecurity-Experte von AvePoint in seinem Vortrag auf der TC23-Bühne. Ransomware-Angriffe entwickeln sich zu einer der größten Sicherheitsbedrohungen für Unternehmen jeder Größe. Dabei verschlüsselt Ransomware die Daten eines Unternehmens und fordert Lösegeld. Viele Unternehmen zahlen das Lösegeld, aber nur 65 Prozent erhalten ihre Daten zurück. Deswegen ist es essenziell, einen Aktionsplan bereit zu haben, wie auf so einen Angriff zu reagieren ist, um die Geschäftskontinuität zu gewährleisten. Ein geeigneter Aktionsplan sollte ein Business Impact Assessment, eine vollständige Kopie wichtiger Systeme und regelmäßige Tests der Disaster-Recovery-Pläne beinhalten. Denn mit einem guten Backup muss man sich als Unternehmen erst gar nicht mit Lösegeldforderungen (englisch ransom) auseinandersetzen.

Mit einem digitalen Zwilling Aufgaben erledigen wie in „Black Mirror“

Dagmar Heidecker ist IT-Sicherheitsexpertin bei Microsoft. Sie hilft Unternehmen, die von Hackern angegriffen wurden oder ihre IT neu aufsetzen müssen. In ihrem Talk zeigte sie, wie Hacker Azure und Active Directory ausnutzen können und wie man sich davor schützen kann. Sebastiano Galazzo ist ein KI-Spezialist, der digitale Zwillinge erstellt. In seinem von der Netflix-Serie „Black Mirror“ inspirierten Vortrag zeigte er, wie man eine digitale Kopie von sich selbst erstellen kann, die Persönlichkeit, Gedanken und Hobbys abbildet. Er erklärte, wie man mit dieser Kopie interagieren und sie verschiedene Aufgaben erledigen lassen kann. Lukas Keller und Anne Marchal von Tietoevry Austria präsentierten anhand der „Billa-Filiale der Zukunft“, wie durch Internet of Things-Vernetzung ein effizienteres Energiemanagement und eine nachhaltigere Nutzung der Handelsfiliale erreicht wird. Abgerundet wurde der Auftritt von XR-Experte Helmut Krämer mit einer Live-Demo des „Metaverse for Business“. Dieses ermöglicht u.a. Extended Reality (XR)-Lösungen für Trainings an industriellen Maschinen.

Weitere Informationen und Fotos: www.techconference.at